Neugestaltung des Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt
Das Museum dokumentiert die Geschichte der Blindenwerkstatt Otto Weidt. An diesem Ort beschäftigte der Kleinfabrikant Otto Weidt während des Zweiten Weltkrieges hauptsächlich blinde, seh- oder hörbehinderte Jüdinnen und Juden. Otto Weidt versuchte, seine jüdischen Arbeiterinnen und Arbeiter vor Verfolgung und Deportation zu schützen.

Der authentische Ort, der in einigen Teilen noch im ursprüngliche Zustand erhalten ist, erforderte einen sensiblen Umgang mit den räumlichen Gegebenheiten. Die Grafik wurde deshalb entlang eines wandbezogenen, frei schwebenden Bandes, das die Raumgrenzen überspielt, entwickelt. So blieben die Räume größtenteils frei von zu starken Eingriffen. Pulte, Vitrinen mit Exponaten und Dokumenten und Medienanwendungen tragen zu einem trotzdem lebendigen und abwechslungsreichen Ausstellungsrundgang entlang der Chronologie der Geschichte bei.

Im Rahmen eines gemeinsam mit dem ABSV erarbeiteten Konzepts zur Barrierefreiheit wurden Angebote für Blinde und Sehbehinderte in der Ausstellung entwickelt – und auch ein entsprechend durchgehendes Orientierungssystem für das Gebäude. Speziell gestaltete Bodenindikatoren aus mattem Metall beeinträchtigen die zu erhaltende atmosphärische Wirkung der Räume nur im geringen Maße. 

Durch die Ausstellung leitet eine barrierearme Besucherführung.

 

Auftraggeber

Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Leistungen
Analyse, Vorentwurf, Entwurf, Detail- und Ausführungsplanung, Realisationsbetreuung Grafik und Medien, barrierefreies Orientierungssystem

Projektpartner
Gestalterische Gesamtkonzeption: gemeinsam mit Ursula Wilms, Architektin BDA, Aachen
Räumlich bauliche Gestaltung, Szenografie und Lichtkonzept: Ursula Wilms, Architektin BDA, Aachen
Realisierung der Medien: Lehmann & Werder Museumsmedien, Kriele
Beratung und Evaluation: ABSV Allgemeines Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin