Erinnerungsorte Ehingen 1939 – 1945
Insgesamt 15 Stelen und Gedenktafeln erinnern im heutigen Gebiet der Stadt Ehingen (Donau) an die Opfer der Nationalsozialisten. Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter wurden durch das Vorenthalten von Nahrung und medizinischer Versorgung zu Tode gebracht und zum Teil hingerichtet. Die Stelen bezeichnen die Schauplätze dieser Verbrechen und erinnern an deren Opfer. Auch die einheimische Bevölkerung wurde Opfer des nationalsozialistischen Rassenwahns. Im Rahmen der sogenannten „Euthanasie“-Maßnahmen, bekannt als „Aktion T4“, wurden Patientinnen und Patienten aus Heil- und Pflegeeinrichtungen als vermeintlich „lebensunwert“ ermordet. Gedenktafeln in den Rathäusern ihrer Heimatorte erinnern heute mit ihren Namen an sie.

Dimension, Materialität und Oberfläche unterstreichen die Aussagekraft des Entwurfs. Sein eigenständiger Charakter ermöglicht unterschiedliche Umsetzungen – als Stele, Wandschild oder Bodenelement – ohne den Zusammenhang der Gesamtgestaltung zu verlieren. Die Gestaltung greift sinnbildlich die Idee auf, dass der dunkle Mantel des Vergessens aufbricht und verborgene Ereignisse sichtbar werden. Aus Rücksicht auf die Opfer der Euthanasiemorde werden keine Fotos, sondern abstrahierte Silhouetten gezeigt.

 

Auftraggeber
Stadt Ehingen

Leistungen
Konzeption der Informationselemente
Detail- und Ausführungsplanung
Realisationsbetreuung